
Hund springt Besucher an – So gewöhnst du es ihm ab🐕🦺



Ein fröhlicher Hund, der schwanzwedelnd zur Tür rennt – für viele Hundehalter ein schöner Anblick. Doch was, wenn dein Hund Besucher ständig anspringt und dabei Kleidung beschmutzt oder sogar Kinder erschreckt? Das Verhalten mag auf den ersten Blick harmlos wirken, kann aber auf Dauer nicht nur lästig, sondern auch gefährlich werden.
In diesem Artikel erfährst du, warum Hunde Besucher anspringen, welche Ursachen dahinterstecken und – ganz wichtig – wie du deinem Vierbeiner dieses Verhalten sanft, aber effektiv abgewöhnen kannst. 🐶💡
Warum springt mein Hund Besucher überhaupt an?
Das Anspringen ist in vielen Fällen ein Zeichen von Freude und Aufregung. Hunde begrüßen sich in freier Wildbahn häufig durch Schnuppern im Gesichtsbereich – bei Menschen liegt dieser Bereich viel höher, weshalb Hunde oft versuchen, durch Hochspringen näher an dein Gesicht zu kommen.
Weitere häufige Gründe für das Anspringen:
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Unkontrollierte Freude bei der Begrüßung
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Aufmerksamkeit suchen
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Mangelnde Impulskontrolle
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Verstärkung durch ungewollte Belohnung („Sitz“ sagen und gleichzeitig streicheln)
Was viele vergessen: Wenn du deinen Hund bei dieser Begrüßung berührst oder mit ihm sprichst, verstärkst du das Verhalten – auch wenn du es eigentlich ablehnst.
Warum du das Anspringen ernst nehmen solltest
Auch wenn dein Hund "nur spielen" will – für viele Gäste ist das Verhalten unangenehm oder sogar beängstigend. Vor allem bei kleinen Kindern oder älteren Menschen kann ein anspringender Hund zum Sturzrisiko werden. Und bei größeren Rassen ist der Schaden oft noch größer.
Außerdem: Kleidung wird schmutzig, Kratzer sind möglich – und das Verhalten zeigt, dass dein Hund nicht gelernt hat, seine Erregung zu kontrollieren.
So gewöhnst du deinem Hund das Anspringen ab – Schritt für Schritt
1. Ignorieren statt schimpfen
So schwer es auch fällt: Wende dich kommentarlos ab, sobald dein Hund hochspringt. Kein Blick, kein Wort, keine Berührung – sonst bekommt er genau das, was er will: Aufmerksamkeit.
➡️ Tipp: Gib deinen Gästen vor dem Besuch den Hinweis, dass sie den Hund nicht beachten sollen, wenn er springt.
2. Alternativverhalten trainieren
Zeige deinem Hund, was er stattdessen tun soll. Das kann zum Beispiel sein:
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„Sitz“ oder „Platz“ bei Begrüßung
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Auf eine bestimmte Matte oder Decke gehen
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Besucher erst begrüßen dürfen, wenn er sich beruhigt hat
Wichtig: Belohne dieses Verhalten konsequent mit Lob oder Leckerli – idealerweise direkt bei ruhigem Verhalten, nicht erst danach.
3. Türsituationen gezielt trainieren
Trainiere die Besuchssituation in ruhigen Phasen – ohne echten Besuch:
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Lass den Hund sitzen oder auf seine Decke gehen
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Simuliere Türklingeln oder klopfe selbst
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Belohne, wenn er ruhig bleibt
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Steigere den Reiz (z. B. indem jemand zur Tür kommt), sobald dein Hund entspannt bleibt
Dieses systematische Desensibilisieren hilft, deinem Hund beizubringen, ruhig auf Reize wie Klingeln oder eintretende Personen zu reagieren.
4. Körperliche Auslastung hilft
Ein unausgelasteter Hund neigt häufiger zu aufgeregtem Verhalten. Sorge daher für ausreichend Bewegung und mentale Beschäftigung – besonders vor erwarteten Besuchssituationen. Denk auch an Dinge wie Nasenspiele, Suchspiele oder interaktive Spaziergänge.
5. Konsistenz ist das A und O
Das Verhalten deines Hundes ändert sich nur, wenn du in allen Situationen konsequent bleibst – egal, ob du Besuch bekommst, dein Partner oder deine Kinder nach Hause kommen. Jedes Mal zählt.
Unterstützung durch Hilfsmittel
Ein Brustgeschirr mit kurzer Leine kann anfangs helfen, das Verhalten zu kontrollieren. Auch ein Hundetrainer kann dir dabei helfen, wenn dein Hund stark impulsiv oder schwer kontrollierbar ist.
Tipp: Ist dein Hund generell sehr aufgedreht bei neuen Reizen? Dann kann auch ein strukturierter Tagesablauf und gezieltes Entspannungstraining Wunder wirken.
Fazit: Geduld + Konsequenz = Erfolg ✨
Dass dein Hund Besucher anspringt, ist kein böswilliges Verhalten – sondern meist eine Mischung aus Freude, Unsicherheit und fehlender Kontrolle. Mit der richtigen Strategie, Geduld und klaren Signalen kannst du ihm dieses Verhalten zuverlässig abgewöhnen.
Und das Beste: Dein Hund wird dadurch ruhiger, gelassener und sicherer im Umgang mit Menschen. Eine Win-win-Situation für euch beide! 💙