
Stubenrein werden: So klappt's bei Welpen & erwachsenen Hunden



Ob niedlicher Welpe oder geretteter Tierschutzhund – Stubenreinheit ist eine der ersten und wichtigsten Herausforderungen in der Hundeerziehung. Dabei geht es nicht nur um Sauberkeit im Zuhause, sondern auch um Vertrauen, Geduld und die richtige Kommunikation zwischen Mensch und Tier.
In diesem Artikel zeigen wir dir, wie dein Hund zuverlässig stubenrein wird, was du beachten solltest und wie du typische Fehler vermeidest – ganz gleich, ob du einen Welpen oder einen erwachsenen Hund aufgenommen hast.
Warum ist Stubenreinheit so wichtig?
Ein stubenreiner Hund bedeutet nicht nur weniger Putzaufwand, sondern vor allem mehr Lebensqualität und Sicherheit für beide Seiten. Hunde sind von Natur aus reinliche Tiere – sie möchten ihr Lager nicht beschmutzen. Damit sie aber verstehen, was du von ihnen willst, brauchen sie eine klare Struktur, Geduld und Konsequenz.
Stubenrein werden beim Welpen 🐶
Welpen haben eine noch unreife Blase und Darmkontrolle. Sie müssen häufiger raus als erwachsene Hunde – in der Anfangszeit etwa alle zwei Stunden, nach dem Fressen, Trinken, Spielen und Schlafen. Jeder dieser Momente ist eine Chance, deinem Welpen zu zeigen, wo er sich lösen darf.
So gehst du vor:
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Fester Ort: Führe deinen Welpen immer an denselben Platz – z. B. eine Wiese oder einen Baum – damit er diesen Ort mit dem Lösen verknüpft.
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Lob in Echtzeit: Sobald er sich löst, direkt loben (mit ruhiger Stimme, Streicheln oder Leckerli).
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Unfälle ignorieren, nicht schimpfen: Wenn doch mal etwas daneben geht – ruhig bleiben! Reinige gründlich, aber verzichte auf Bestrafung. Das könnte zu Verunsicherung führen.
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Nachts aufstehen: Gerade in den ersten Wochen ist auch nachts 1–2 Mal rausgehen nötig, bis der Welpe länger durchhält.
⏱️ Tipp: Manche Halter führen anfangs ein kleines „Toiletten-Tagebuch“, um Muster zu erkennen – wann muss der Hund wie oft?
Stubenreinheit bei erwachsenen Hunden
Ein älterer Hund aus dem Tierschutz oder von einer Pflegestelle kennt vielleicht keinen geregelten Alltag oder hat schlechte Erfahrungen gemacht. Stubenreinheit muss dann neu gelernt oder wiederaufgebaut werden – oft mit denselben Methoden wie bei Welpen.
Doch mit einem Vorteil: Erwachsene Hunde verstehen schneller, was du von ihnen willst. Trotzdem brauchst du auch hier Geduld und Einfühlungsvermögen, vor allem wenn Unsicherheit oder Angst im Spiel ist.
Häufige Gründe, warum’s (noch) nicht klappt
Nicht immer liegt es an der Erziehung. Folgende Punkte solltest du im Blick behalten:
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Zu lange Intervalle zwischen den Spaziergängen
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Stress oder Angst, z. B. bei Lärm, neuen Orten oder allein bleiben
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Gesundheitliche Probleme (z. B. Blasenentzündung, Inkontinenz)
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Falsches Timing beim Lob oder der Gassi-Routine
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Unverständliche Signale: Nicht jeder Hund meldet sich durch Bellen – viele zeigen es durch Unruhe oder das Kreisen
So klappt’s mit der Stubenreinheit – unsere Top-Tipps ✅
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Regelmäßiger Tagesrhythmus: Feste Fütterungs- und Gassi-Zeiten helfen, den Hundekörper zu regulieren.
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Lob ist das A & O: Hunde lernen durch positive Verstärkung – nicht durch Strafen.
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Ruhe bewahren: Rückschritte passieren – vor allem in neuen Situationen. Das ist völlig normal.
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Nach Unfällen geruchsfrei reinigen: Mit speziellen Enzymreinigern, damit der Hund nicht denkt: „Hier darf ich wieder.“
Stubenreinheit und Wohnungshaltung
Für Menschen in einer Etagenwohnung oder ohne direkten Zugang zum Garten ist die Stubenreinheit anfangs eine besondere Herausforderung. Hier hilft:
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Ein kleiner Balkonbereich mit Grasmatte
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Vorübergehend eine Welpenunterlage (nur als absolute Ausnahme!)
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Alternativ: Tragen des Welpen nach dem Aufwachen oder Fressen nach draußen
Doch wichtig: Langfristiges Ziel ist immer draußen lösen.
Fazit: Geduld, Konsequenz & Liebe machen’s möglich ❤️
Egal ob Welpe oder erwachsener Hund – stubenrein wird jeder Hund, wenn man ihm die Zeit, Struktur und Sicherheit gibt, die er braucht. Wichtig ist, dass du ruhig bleibst, lobst statt schimpfst und erkennst, dass kleine Unfälle Teil des Lernprozesses sind. Mit jedem Tag wächst das Verständnis – und schon bald gehören Pfützen im Wohnzimmer der Vergangenheit an.